Endlich kann ich damit raus rücken, lange hats mich auf die Folter gespannt doch nun ist es offiziell! Nach fast 5 Jahren GoldenSource (am 1. Juni wäre mein 5. Jubiläum gewesen) werden in ein paar Tagen auch für mich die GoldenSource Zeiten der Vergangenheit angehören. Es waren 5 wunderbare Jahre, die ich hier nochmal Revue passieren lassen möchte:
Am 1. Juni 2007 startete ich damals meine Karriere bei GoldenSource als Datenbank und Performance Spezialist. Ich übernahm die Stelle meines Freundes Pumsti, welcher am 1. Mai 2007 zum Hauptstandort New York wechselte. Die Zeit bei GoldenSource Österreich war extrem genial. Das Arbeitsumfeld war ein Traum. Die Arbeitkollegen waren alle komplett lässig mit denen man viel Spass haben konnte. Zusammen haben wir nicht nur gute Arbeit geleistet, sondern auch die eine oder andere Veranstaltung gemeinsam bestritten. In kurzen Stichworten: Monatliches Fortgehen – Michi und Joe wurden des Öfteren von uns gerettet; Ennstaler Hütte – ich überlebte den Aufstieg nur knapp; Winterrodeln – Rolands Verderben; Firmenausflug – wo sind denn Bernhards und mein T-Shirt hin?; Nuke 2009 – keine Worte! 😀 Nicht zuletzt habe ich deswegen ein paar sehr gute Freundschaften aus dieser Zeit mitgenommen. Arbeitstechnisch war es für mich auch ein voller Erfolg. Ich konnte von meinen Kollegen sehr viel lernen, was mir im weiteren Verlauf auch viel weiter geholfen hat. April 2009 dann der große Umbruch für mich. Einer meiner Teamkollegen verließ New York, was damit einen Posten öffnete. In Österreich waren wir nur 3 Leute, wobei einer gerade Haus baute und der andere Vater wurde. Somit stellte die Firma die Frage an mich, ob ich nicht nach New York wechseln möchte. Ich musste eigentlich gar nicht erst überlegen und beantwortete mit einem klaren JA! Dann die große Visums-Schlacht. Bis August 2009 dauerte es um mein US-Visum klar zu machen, Bürokratie ohne Ende. In der Zwischenzeit die traurige Nachricht. Mit 30. Juni 2009 kündigte das Senior Management an den Standort Österreich aufzulassen. Der Grund: Einsparungen! Die gesamte Entwicklungsabteilung wurde nach Indien verlegt. Angewidert von der Entscheidung war ich knapp davor meinen Entschluss nach New York zu gehen, fallen zu lassen, was im Nachhinein betrachtet ein kompletter Irrsinn gewesen wäre. Dem Ex-Chef von Österreich, Rudi, hab ich hier ein großes Stück zu verdanken, dass ich die Entscheidung dann doch nicht aus dem Bauch raus verworfen, sondern sorgfältig mit Blick auf meine persönliche Karriere überdacht habe. Bis alles geklärt war, dauerte es dann schließlich bis zum 5. Oktober 2009 um mich entgülitg nach New York aufzumachen – nach 2 Jahren und 5 Monaten war meine Zeit bei GoldenSource Österreich vorbei.
Gesehen hatte ich New York vorher noch nie, persönlich kannte ich nur Pumsti und meinen Boss, ein paar Namen von e-Mails. Ein sehr mulmiges Gefühl, dass ich damals im Flieger hatte, aber ich bin mit dem Gedanken „Wenns dir nicht gefällt, machst halt 14 Tage Urlaub und fliegst wieder heim“ rüber gekommen. Nun ja, gefallen hat es mir dann doch und somit bin ich auch geblieben – für 1 1/2 Jahre, so zumindest der erste Plan. Anfangs verrichtete ich weiter meinen Job wie auch schon in Österreich – Performance Spezialist. Mittlerweile hatte ich mich weiter entwickelt und hatte nun alles Performance bezogene über und nicht mehr nur die Datenbank. Der Fakt dass nach der Schließung Österreichs erst mal reges Chaos herrschte (alle Neuerungen seit 2005 kames fast ausschließlich auch Österreich) machte mir den Arbeitseinstieg in New York dann doch relativ einfach. Nach 2 Wochen zog ich dann auch in eine 3er WG, wo ich für weitere 6 Monate blieb. Dann mit 1. April 2010 endlich mein eigenes Apartment in der Lower East Side in Manhattan – einige von euch haben dies eh schon ausführlich selber gesehen! 🙂 Am 4. April 2011 – nach 1 1/2 Jahren – erlosch dann mein erstes Visum. Es war unklar, ob ich noch ein neues bekommen kann, da die Job/Arbeitslosen-Situation zu diesem Zeitpunkt sehr angespannt war. Schließlich gelang es meiner Firma dann doch für mich ein neues Visum zu organisieren. Die Dauer: 3 Jahre mit Option auf 2 Jahre Verlängerung, sprich meine Zukunft wäre für die nächsten 5 Jahre gesichert, solange die Firma nicht ein geht oder ich gekündigt werde. Das Visum war wie das vorherige leider firmengebunden. Im Juli 2011 dann der Abteilungswechsel zur Serviceabteilung (wie im Kopenhagen Bericht schon näher erwähnt). Mit Jänner 2012 dann erneut ein Wechsel in die neu gestaltete Gruppe ITG – Information Technology Group (war für ein Schrott-Name). Das Performance Team in dem ich ursprünglich arbeitete gab es ab diesen Zeitpunkt nicht mehr in diesem Sinne. Und nun ja, jetzt mit Ende März ist nach 2 Jahren und 6 Monaten (ein Monat länger als GS Österreich! :)) nun auch meine Zeit bei GoldenSource New York, sowie bei GoldenSource generell, entgültig vorbei!
Warum der Arbeitswechsel:
Leider erging es meiner bald ehemaligen Firma in den letzten Jahren nicht allzu gut wie man schon an der Schließung Österreichs erkennen kann. War es mir damals während meiner Zeit in Österreich noch relativ egal, weil das Umfeld am österr. Standort passte, gibt es hier in New York ein paar Faktoren, die mich meine Zukunft überdenken ließen. Meine größte Sorge war mein firmengebundenes Visum und die Tatsache, dass immer wieder Leute entlassen werden mussten um die Kosten zu decken. Dabei wurde natürlich weniger darauf geschaut, wie gut sie waren, als wie gut sie verdienten. Wäre ich jemals gekündigt worden, hätte ich das Land verlassen müssen. Klar, wenn die Firma jetzt jedes Jahr Millionen ab wirft und alles gut läuft, denkt man über so etwas eher weniger nach. In meiner Situation war dies jedoch sehr wohl bedenkenswert und es schwebte immer in meinem Hinterkopf herum als und wie ich mein Leben hier auf baute. Eine Garantie, dass ich hier die nächsten Jahre unbescholten überlebe, gibt es einfach nicht. Nur die Zeit weiß, was sie bringt. Während einige Leute gehen mussten, verlor die Firma auch viele gute Leute, welche andere Chancen wahr genommen haben. Neu besetzt wurde nur selten, meistens wurden Kollegen von Indien nach New York übersiedelt. Mit den guten Leuten (die Österreichern eingeschlossen) hat die Firma auch viel an KnowHow verloren, gelernt habe ich in New York weitaus nicht soviel wie bei meiner vorigen Zeit bei GoldenSource, dafür hatte ich sehr bald einen Heldenstatus, weil ich Dinge zu lösen vermochte, die meine indischen Arbeitskollegen erst mal vor Rätseln stellte. War das am Anfang noch lustig und angenehm, wird über kurz oder lang dann doch langweilig, dass zuerst mal andere 3 Wochen lang an einem Problem arbeiten und herum probieren, bis es dem Kunden dann irgendwann mal doch sauer auf stößt. Und dann soll Herr Venzl doch das Problem über Nacht oder gar übers Wochenende lösen, weil es super dringend ist. Gesagt wird einem das natürlich dann um 5 Uhr abends an einem Freitag und wenn sich dann auch noch heraus stellt, dass es immer wieder die selben 5 Probleme sind und andere scheinbar nicht fähig sind, dazu zu lernen, oder sich das zumindest wo zu notieren, dann ist das nur mehr noch nervend und ganz und gar nicht mehr lustig. Zu guter Letzt sind da natürlich noch die politischen Spielchen und die Tatsache, dass sich unsere Entwicklungs- sowie unsere Serviceabteilung rückwärts bewegt hat und ich nach Jahren des Hoffens nun leider engültig den Glauben verloren habe, dass sie jemals aufholen werden.
Ich wünsche meiner Ex-Firma GoldenSource jedoch weiterhin viel Erfolg und hoffe, dass sie wieder dahin kommen und darüber hinaus, wo sie schon einmal waren! Es waren 5 Jahre meines Lebens, die ich auf keinen Fall missen möchte. Diese Firma öffnete mir Türen, die sonst verschlossen geblieben wären – VIEL GLÜCK AUCH WEITERHIN!
Wo geht es hin:
Nun die große Frage: Wo gehts es hin? Zurück nach Österreich, weiterhin New York, irgendwo anders in den USA, oder irgendwo anders in der Welt? Für welche Firma? Was, wo, wann und wie? Na, wer von euch kanns erraten? Ich gebe euch mal einen kleinen Tip:

Wer weiß welcher Firma dieser Gebäudekomplex als Hauptquartier dient – wer kann die Schrift dort oben links lesen?! 😉
Ich geb euch noch einen Tip:

Wers jetzt noch nicht weiß, der ist wohl doch nicht so helle, oder kann einfach nicht lesen! 😀
Wie einige von euch wissen, bin ich ja ein absoluter Oracle Freak. Das liegt wohl an meiner beruflichen Karriere. Seit meinen allerersten Stunden in IT habe ich mit Oracle bzw. deren Datenbank zu tun gehabt – man muss ja schon ein bisschen genauer sein, bei dem was die heutzutage alles auf kaufen. Damals, am 1. August 2001 bestritt ich meine Lehre zum Informatiker und wurde damit im Endeffekt zum PL/SQL Programmierer und Datenmodellierer für Oracle Datenbanken ausgebildet. Es dauerte nicht lange und ich war in Performanceoptimierung der Datenbank interessiert und den Rest der Geschichte habt ihr oben schon gelesen. Es ist schon witzig, denn schon ziemlich früh in meiner Karriere, war ich gerade 16, oder schon 17 Jahre alt?, sage ich schon, dass ich irgendwann einmal für diesen Konzern arbeiten werde. Das es so schnell geht, hätte ich mir allerdings nicht gedacht! 😀
Zufall, Glück und Wissen waren die Mittel zum Erfolg:
Durch Zufall kam ich Ende 2010 zu einem Kontakt bei Oracle.
Durch Glück war mit Anfang 2012 in der Abteilung meines Kontaktes eine Stelle frei.
Und durch Wissen, wage ich hier einmal zu sagen, wurde ich schließlich eingestellt. Durch Wissen sage ich deswegen, weil der Interview-Prozess alles andere als harmlos war. Angefangen von der schriftlichen Bewerbung, sowie einem auszufüllendem Fragebogen, folgten 5 verschiedene 1-stündige Telefon/Skype Interviews mit 4 verschiedenen Leuten. Erst dann wurde beschlossen, dass mir ein Angebot vorgelegt werden würde, was erst recht noch einmal verhandelt werden musste.
Nun, die Frage „Wo gehts es hin?“ ist ja noch nicht ganz beantwortet. Oracle ist ein weltweiter Konzern mit vielen Standorten, aber zu welchem verschlägt es mich:
Wie ich vorher schon erwähnte, war die Visumssituation nicht gerade gut letzten April. Fakt ist, dass sie noch immer ziemlich besch**** ist. Für mich gibt es in den USA derzeit einfach kein Visum, es sein denn, ich lege eine Uni-Ausbildung nach. Natürlich hätte ich hier in New York zu einigen Unis gehen können, aber um ehrlich zu sein, wollte ich einfach nicht! Der Gedanke am Abend oder Wochenende dies nach zu holen, ließ sich einfach mit meinem momentanen Lebensstil nicht vereinbaren. Nicht nur weil die Dienstreisen immer wieder dazwischen gefunkt hätten, was wahrscheinlich weniger das Thema gewesen wäre, sondern auch, weil ich die Freizeit schlichtweg nicht opfern wollte. Vielleicht wird das in Zukunft einmal anders sein, vielleicht nicht. Ich kann nur sagen, dass ich ohne Uni-Abschluss auch nicht allzu schlecht da stehe und dass ich lieber die Freizeit in New York genossen habe als vielleicht 3 oder 4 Jahre hier zu sein und nur arbeite und lerne. Ein weiterer Aufenthalt in den USA steht daher für mich erstmal außer Frage. Und um ehrlich zu sein: Es wird eh Zeit, dass ich dem Heimatland wieder ein wenig näher rücke! Für diejenigen die froh sind, dass mich endlich weiter haben: Keine Angst, noch komme ich nicht zurück! Den Kontakt bei Oracle habe ich nämlich in dem UK Hauptquartier im Ort Reading in England. Die Position, die ich bekommen habe, ist allerdings direkt in London nahe der Moorgate Station und zwar zirka hier auf Google Maps! Es geht für mich also ab nach London und das mit 30. März. Ab 2. April bin ich dann (endlich) offizieller Mitarbeiter der Firma Oracle! 🙂
Ein paar gute Dinge über London:
- Ich kenne die Stadt schon
- Ich habe einen geilen Job
- Ich zieh vorerst mal bei Ex-Arbeitskollegen Joe in die WG ein! Seine Leber tut mir jetzt schon leid! 😀
- Ich habe noch ein paar andere Freunde in der Stadt
- Nur 1 Stunde Zeitunterschied
- Nur 2 Stunden Flugzeit London-Linz
- Billige Flüge London-Linz/Salzburg (nein…. ihr könnt mich nicht besuchen kommen, lasst mich zuerst mal selber ein wenig ein leben! ;))
Was mache ich bei Oracle. Mein Titel ist „Principal Sales Consultant“, oder war es „Principal Presales Consultant“. Was tue ich? Ich bin weiterhin im Performance-Sektor tätig, allerdings im Vorverkauf. Ich werde mit bestem Wissen und Gewissen versuchen unseren Kunden/Interessenten unsere Hardware und/oder Software anzudrehen. Im Prinzip ist das Verkaufsargument dabei: garantierte Performance. Mein Kernjob: Datenbank und Exadata Performance Spezialist! Allerdings werde ich auch weiterhin mit Java/JEE und WebLogic zu tun haben, aber dafür gibts andere Spezialisten, mit denen ich zusammen arbeite – ich glaube, da gibts wieder einiges zu lernen! 🙂 Es wurde jedoch einer mit gutem Java/JEE Wissen gesucht und man glaubt es kaum (hierbei Dank an Michi K.), ich konnte auch mit meinem XA Wissen gut punkten – und ich hoffte, dass ich den Schmarrn endlich vergessen kann! 🙁
Tja, so ist das also: Venzi goes Oracle, Venzi goes London! Der Blog wird natürlich weiterhin aufrecht erhalten, eh keine Frage. Ich hoffe, dass ich noch alle USA Beiträge bis zur Übersiedlung rein bringe, um dann „frisch“ mit London bzw. England zu starten. Aja.. ein Punkt hab ich schon auf der Liste: I will unbedingt mal bei am Ritter Tunier mit machen! 🙂
