Mein letzter Blog Eintrag ist ja schon wieder eine Weile her. Sorry für das, aber das liegt daran, dass ich in letzter Zeit immer unterwegs bin. Das legt sich zwar die nächsten paar Wochen, allerdings bekomme ich jetzt mit September wieder Besucher nach Manhattan und dann wirds wieder knapp mit der Zeit vorm PC!
Vor zwei Wochen lud mich mein Arbeitskollege Allen zum Fischen zu sich nach Hause ein. Da konnte ich natürlich gar nicht ablehnen, war ich doch seit ich 13 bin, nicht mehr wirklich fischen, außer das ich vielleicht hier und da mal ein paar Forellen aus dem Teich gezupft hab, aber das ist ja auf Dauer sehr langweilig. Jedoch war da nicht nur diese Tatsache, sondern auch, dass ich endlich mal im Ozean fischen konnte. Ich hab zwar mal schon im Meer gefischt, 1998 in Norwegen, da waren wir aber immer in den Fjorden was ja dann kaum noch als offenes Meer zu bezeichnen ist. Eine weiter war, dass wir Nachtfischen würden und zu guter letzt, dass wir Fische fangen die bis über 1 Meter lang sind und bis zu 15 kg wiegen. Also Gründe genug für mich meine 7 Sachen zu packen und rauf in den Bundesstaat Massachusetts zu fahren. Oben gegen Mittag angekommen, entspannten wir erst mal ein wenig in seinem Vorgarten. Während die Kinder spielten und sein Hund umher tollte, genehmigten wir uns gemütlich ein paar White Russians. Nach und nach gesellten sich auch immer mehr Nachbarn zu uns und gegen Abend wurde dann der Grill gestartet. Gegeben hats natürlich – was für eine Frage – Steaks. So sehr ich auch meinen Speck und das Schnitzel vermisse, das Steak machen können die wirklich die Amis!
Als wir also so da saßen und vor uns hin chllten mit unseren White Russians, begann Mike (Links: Mike, Recht: Allan) ein wenig vom Vietnam Krieg zu erzählen – jaja, der war dabei und das ist schon ganz was anderes, wenn man dann das aus dem Mund von einem Veteranen hört. Mike hatte auch eine Gastrolle im Film Good Will Hunting! Jedoch leider nur als Portrait. Die Filmemacher suchten Requisiten aus der Vietnamzeit um darstellen zu können, dass Robin Williams im Krieg war. Es war sein Foto, dass dann verwendet wurde, der Typ ganz links:
Als dann die Sonne unten ging, machten wir uns endlich auf zum Pier. Die White Russians hatten ihre Wirkung getan und wir waren uns nicht mehr ganz sicher, ob der Steg denn wackelt, oder wir. Aber glücklicherweise blieben alle trocken. Allan schleppte dann noch die Gitarre mit und wir hatten Erholung pur. So saßen wir da alle bei 25 Grad am Wasser, während einer auf der Gitarre spielte und wir mit Dosenbier darauf warteten, dass sich etwas an den Angelruten tat. Die Fischer unter euch wissen, dass es beim Fischen eher mehr um releaxen geht, als um möglichst viele Fische zu fangen. Eben genau diese Einstellung hatten wir auch – zum Glück, wie sich raus stellen sollte.
Und während die Zeit verging, hatten wir endlich einen Biss bei einer Rute. Ich wollte schon auf und den Fisch an Land holen, aber Mike stoppte mich sofort. Er meinte nur: Weißt du wie groß diese Kerle sind? Die müssen den Köder schon mal richtig schön im Maul haben. Wenn du jetzt anziehst, spuckt er ihn sofort wieder aus und der Haken geht ins Leere.
Also liesen wir dem Fisch noch etwas Zeit bis wir dann in die Eisen stiegen. Aber Fehlanzeige. Scheinbar waren wir doch noch zu früh dran. Um euch ca. vorstellen zu können, wie groß die Kerle waren, hier die Köder die wir verwendeten. Wir schnitten einfach 3 cm Streifen herunter gaben sie aufn den Haken. So wie die Fische waren – frisch vom Meer, nicht ausgenommen, oder sonst was. Für mich eine neue Erfahrung.
Wir hatten dann noch 2 – 3 Mal das Glück einen Biss auf einer Rute zu haben, aber Petrus war uns wohl nicht wohl gesonnen und so mussten wir leider mit leeren Händen wieder Richtung Haus aufbrechen. Schade, hätte gern so einen Fisch geangelt und verspeist – so war der Plan zumindest für Sonntag, aber der ist dann leider ins Wasser gefallen. Naja, besser der Plan als wir. Aber HALT! Stimmt nicht, wir sind nicht leer ausgegangen, ich hab ja sogar was gefangen! Nein, keinen alten Stiefel oder Autoreifen, sondern eine Krabbe! Crap, wie ich sie liebevoll getauft habe, hat sich in meinem Silk und einem Stromkabel-Überbleibsel verfangen. Aber da nicht wirklich viel Fleisch dran war und weil sie versucht hat, mir so liebevoll in den Daumen zu zwicken, habe ich sie dann doch wieder ins Meer entlassen.
Zusammenfassend hatte ich eine sehr geniale Zeit, aber überzeugt euch selbst!