Autor: Gerald Venzl

  • Ground Zero im Frühling

    Die Temperaturen werden hier in New York endlich wieder wärmer und der Bau am Ground Zero macht Fortschritte. Noch dazu hab ich meine neue Kamera bekommen, die natürlich gleich eingeweiht werden muss, darum hier mal wieder ein paar Bilder vom Ground Zero.

  • Endlich offiziell!

    Endlich kann ich damit raus rücken, lange hats mich auf die Folter gespannt doch nun ist es offiziell! Nach fast 5 Jahren GoldenSource (am 1. Juni wäre mein 5. Jubiläum gewesen) werden in ein paar Tagen auch für mich die GoldenSource Zeiten der Vergangenheit angehören. Es waren 5 wunderbare Jahre, die ich hier nochmal Revue passieren lassen möchte:
    Am 1. Juni 2007 startete ich damals meine Karriere bei GoldenSource als Datenbank und Performance Spezialist. Ich übernahm die Stelle meines Freundes Pumsti, welcher am 1. Mai 2007 zum Hauptstandort New York wechselte. Die Zeit bei GoldenSource Österreich war extrem genial. Das Arbeitsumfeld war ein Traum. Die Arbeitkollegen waren alle komplett lässig mit denen man viel Spass haben konnte. Zusammen haben wir nicht nur gute Arbeit geleistet, sondern auch die eine oder andere Veranstaltung gemeinsam bestritten. In kurzen Stichworten: Monatliches Fortgehen – Michi und Joe wurden des Öfteren von uns gerettet; Ennstaler Hütte – ich überlebte den Aufstieg nur knapp; Winterrodeln – Rolands Verderben; Firmenausflug – wo sind denn Bernhards und mein T-Shirt hin?; Nuke 2009 – keine Worte! 😀 Nicht zuletzt habe ich deswegen ein paar sehr gute Freundschaften aus dieser Zeit mitgenommen. Arbeitstechnisch war es für mich auch ein voller Erfolg. Ich konnte von meinen Kollegen sehr viel lernen, was mir im weiteren Verlauf auch viel weiter geholfen hat. April 2009 dann der große Umbruch für mich. Einer meiner Teamkollegen verließ New York, was damit einen Posten öffnete. In Österreich waren wir nur 3 Leute, wobei einer gerade Haus baute und der andere Vater wurde. Somit stellte die Firma die Frage an mich, ob ich nicht nach New York wechseln möchte. Ich musste eigentlich gar nicht erst überlegen und beantwortete mit einem klaren JA! Dann die große Visums-Schlacht. Bis August 2009 dauerte es um mein US-Visum klar zu machen, Bürokratie ohne Ende. In der Zwischenzeit die traurige Nachricht. Mit 30. Juni 2009 kündigte das Senior Management an den Standort Österreich aufzulassen. Der Grund: Einsparungen! Die gesamte Entwicklungsabteilung wurde nach Indien verlegt. Angewidert von der Entscheidung war ich knapp davor meinen Entschluss nach New York zu gehen, fallen zu lassen, was im Nachhinein betrachtet ein kompletter Irrsinn gewesen wäre. Dem Ex-Chef von Österreich, Rudi, hab ich hier ein großes Stück zu verdanken, dass ich die Entscheidung dann doch nicht aus dem Bauch raus verworfen, sondern sorgfältig mit Blick auf meine persönliche Karriere überdacht habe. Bis alles geklärt war, dauerte es dann schließlich bis zum 5. Oktober 2009 um mich entgülitg nach New York aufzumachen – nach 2 Jahren und 5 Monaten war meine Zeit bei GoldenSource Österreich vorbei.

    Gesehen hatte ich New York vorher noch nie, persönlich kannte ich nur Pumsti und meinen Boss, ein paar Namen von e-Mails. Ein sehr mulmiges Gefühl, dass ich damals im Flieger hatte, aber ich bin mit dem Gedanken „Wenns dir nicht gefällt, machst halt 14 Tage Urlaub und fliegst wieder heim“ rüber gekommen. Nun ja, gefallen hat es mir dann doch und somit bin ich auch geblieben – für 1 1/2 Jahre, so zumindest der erste Plan. Anfangs verrichtete ich weiter meinen Job wie auch schon in Österreich – Performance Spezialist. Mittlerweile hatte ich mich weiter entwickelt und hatte nun alles Performance bezogene über und nicht mehr nur die Datenbank. Der Fakt dass nach der Schließung Österreichs erst mal reges Chaos herrschte (alle Neuerungen seit 2005 kames fast ausschließlich auch Österreich) machte mir den Arbeitseinstieg in New York dann doch relativ einfach. Nach 2 Wochen zog ich dann auch in eine 3er WG, wo ich für weitere 6 Monate blieb. Dann mit 1. April 2010 endlich mein eigenes Apartment in der Lower East Side in Manhattan – einige von euch haben dies eh schon ausführlich selber gesehen! 🙂 Am 4. April 2011 – nach 1 1/2 Jahren – erlosch dann mein erstes Visum. Es war unklar, ob ich noch ein neues bekommen kann, da die Job/Arbeitslosen-Situation zu diesem Zeitpunkt sehr angespannt war. Schließlich gelang es meiner Firma dann doch für mich ein neues Visum zu organisieren. Die Dauer: 3 Jahre mit Option auf 2 Jahre Verlängerung, sprich meine Zukunft wäre für die nächsten 5 Jahre gesichert, solange die Firma nicht ein geht oder ich gekündigt werde. Das Visum war wie das vorherige leider firmengebunden. Im Juli 2011 dann der Abteilungswechsel zur Serviceabteilung (wie im Kopenhagen Bericht schon näher erwähnt). Mit Jänner 2012 dann erneut ein Wechsel in die neu gestaltete Gruppe ITG – Information Technology Group (war für ein Schrott-Name). Das Performance Team in dem ich ursprünglich arbeitete gab es ab diesen Zeitpunkt nicht mehr in diesem Sinne. Und nun ja, jetzt mit Ende März ist nach 2 Jahren und 6 Monaten (ein Monat länger als GS Österreich! :)) nun auch meine Zeit bei GoldenSource New York, sowie bei GoldenSource generell, entgültig vorbei!

    Warum der Arbeitswechsel:

    Leider erging es meiner bald ehemaligen Firma in den letzten Jahren nicht allzu gut wie man schon an der Schließung Österreichs erkennen kann. War es mir damals während meiner Zeit in Österreich noch relativ egal, weil das Umfeld am österr. Standort passte, gibt es hier in New York ein paar Faktoren, die mich meine Zukunft überdenken ließen. Meine größte Sorge war mein firmengebundenes Visum und die Tatsache, dass immer wieder Leute entlassen werden mussten um die Kosten zu decken. Dabei wurde natürlich weniger darauf geschaut, wie gut sie waren, als wie gut sie verdienten. Wäre ich jemals gekündigt worden, hätte ich das Land verlassen müssen. Klar, wenn die Firma jetzt jedes Jahr Millionen ab wirft und alles gut läuft, denkt man über so etwas eher weniger nach. In meiner Situation war dies jedoch sehr wohl bedenkenswert und es schwebte immer in meinem Hinterkopf herum als und wie ich mein Leben hier auf baute. Eine Garantie, dass ich hier die nächsten Jahre unbescholten überlebe, gibt es einfach nicht. Nur die Zeit weiß, was sie bringt. Während einige Leute gehen mussten, verlor die Firma auch viele gute Leute, welche andere Chancen wahr genommen haben. Neu besetzt wurde nur selten, meistens wurden Kollegen von Indien nach New York übersiedelt. Mit den guten Leuten (die Österreichern eingeschlossen) hat die Firma auch viel an KnowHow verloren, gelernt habe ich in New York weitaus nicht soviel wie bei meiner vorigen Zeit bei GoldenSource, dafür hatte ich sehr bald einen Heldenstatus, weil ich Dinge zu lösen vermochte, die meine indischen Arbeitskollegen erst mal vor Rätseln stellte. War das am Anfang noch lustig und angenehm, wird über kurz oder lang dann doch langweilig, dass zuerst mal andere 3 Wochen lang an einem Problem arbeiten und herum probieren, bis es dem Kunden dann irgendwann mal doch sauer auf stößt. Und dann soll Herr Venzl doch das Problem über Nacht oder gar übers Wochenende lösen, weil es super dringend ist. Gesagt wird einem das natürlich dann um 5 Uhr abends an einem Freitag und wenn sich dann auch noch heraus stellt, dass es immer wieder die selben 5 Probleme sind und andere scheinbar nicht fähig sind, dazu zu lernen, oder sich das zumindest wo zu notieren, dann ist das nur mehr noch nervend und ganz und gar nicht mehr lustig. Zu guter Letzt sind da natürlich noch die politischen Spielchen und die Tatsache, dass sich unsere Entwicklungs- sowie unsere Serviceabteilung rückwärts bewegt hat und ich nach Jahren des Hoffens nun leider engültig den Glauben verloren habe, dass sie jemals aufholen werden.

    Ich wünsche meiner Ex-Firma GoldenSource jedoch weiterhin viel Erfolg und hoffe, dass sie wieder dahin kommen und darüber hinaus, wo sie schon einmal waren! Es waren 5 Jahre meines Lebens, die ich auf keinen Fall missen möchte. Diese Firma öffnete mir Türen, die sonst verschlossen geblieben wären – VIEL GLÜCK AUCH WEITERHIN!

    Wo geht es hin:

    Nun die große Frage: Wo gehts es hin? Zurück nach Österreich, weiterhin New York, irgendwo anders in den USA, oder irgendwo anders in der Welt? Für welche Firma? Was, wo, wann und wie? Na, wer von euch kanns erraten? Ich gebe euch mal einen kleinen Tip:

    Wer weiß welcher Firma dieser Gebäudekomplex als Hauptquartier dient – wer kann die Schrift dort oben links lesen?! 😉
    Ich geb euch noch einen Tip:

    Wers jetzt noch nicht weiß, der ist wohl doch nicht so helle, oder kann einfach nicht lesen! 😀
    Wie einige von euch wissen, bin ich ja ein absoluter Oracle Freak. Das liegt wohl an meiner beruflichen Karriere. Seit meinen allerersten Stunden in IT habe ich mit Oracle bzw. deren Datenbank zu tun gehabt – man muss ja schon ein bisschen genauer sein, bei dem was die heutzutage alles auf kaufen. Damals, am 1. August 2001 bestritt ich meine Lehre zum Informatiker und wurde damit im Endeffekt zum PL/SQL Programmierer und Datenmodellierer für Oracle Datenbanken ausgebildet. Es dauerte nicht lange und ich war in Performanceoptimierung der Datenbank interessiert und den Rest der Geschichte habt ihr oben schon gelesen. Es ist schon witzig, denn schon ziemlich früh in meiner Karriere, war ich gerade 16, oder schon 17 Jahre alt?, sage ich schon, dass ich irgendwann einmal für diesen Konzern arbeiten werde. Das es so schnell geht, hätte ich mir allerdings nicht gedacht! 😀

    Zufall, Glück und Wissen waren die Mittel zum Erfolg:

    Durch Zufall kam ich Ende 2010 zu einem Kontakt bei Oracle.

    Durch Glück war mit Anfang 2012 in der Abteilung meines Kontaktes eine Stelle frei.

    Und durch Wissen, wage ich hier einmal zu sagen, wurde ich schließlich eingestellt. Durch Wissen sage ich deswegen, weil der Interview-Prozess alles andere als harmlos war. Angefangen von der schriftlichen Bewerbung, sowie einem auszufüllendem Fragebogen, folgten 5 verschiedene 1-stündige Telefon/Skype Interviews mit 4 verschiedenen Leuten. Erst dann wurde beschlossen, dass mir ein Angebot vorgelegt werden würde, was erst recht noch einmal verhandelt werden musste.
    Nun, die Frage „Wo gehts es hin?“ ist ja noch nicht ganz beantwortet. Oracle ist ein weltweiter Konzern mit vielen Standorten, aber zu welchem verschlägt es mich:

    Wie ich vorher schon erwähnte, war die Visumssituation nicht gerade gut letzten April. Fakt ist, dass sie noch immer ziemlich besch**** ist. Für mich gibt es in den USA derzeit einfach kein Visum, es sein denn, ich lege eine Uni-Ausbildung nach. Natürlich hätte ich hier in New York zu einigen Unis gehen können, aber um ehrlich zu sein, wollte ich einfach nicht! Der Gedanke am Abend oder Wochenende dies nach zu holen, ließ sich einfach mit meinem momentanen Lebensstil nicht vereinbaren. Nicht nur weil die Dienstreisen immer wieder dazwischen gefunkt hätten, was wahrscheinlich weniger das Thema gewesen wäre, sondern auch, weil ich die Freizeit schlichtweg nicht opfern wollte. Vielleicht wird das in Zukunft einmal anders sein, vielleicht nicht. Ich kann nur sagen, dass ich ohne Uni-Abschluss auch nicht allzu schlecht da stehe und dass ich lieber die Freizeit in New York genossen habe als vielleicht 3 oder 4 Jahre hier zu sein und nur arbeite und lerne. Ein weiterer Aufenthalt in den USA steht daher für mich erstmal außer Frage. Und um ehrlich zu sein: Es wird eh Zeit, dass ich dem Heimatland wieder ein wenig näher rücke! Für diejenigen die froh sind, dass mich endlich weiter haben: Keine Angst, noch komme ich nicht zurück! Den Kontakt bei Oracle habe ich nämlich in dem UK Hauptquartier im Ort Reading in England. Die Position, die ich bekommen habe, ist allerdings direkt in London nahe der Moorgate Station und zwar zirka hier auf Google Maps! Es geht für mich also ab nach London und das mit 30. März. Ab 2. April bin ich dann (endlich) offizieller Mitarbeiter der Firma Oracle! 🙂

    Ein paar gute Dinge über London:

    • Ich kenne die Stadt schon
    • Ich habe einen geilen Job
    • Ich zieh vorerst mal bei Ex-Arbeitskollegen Joe in die WG ein! Seine Leber tut mir jetzt schon leid! 😀
    • Ich habe noch ein paar andere Freunde in der Stadt
    • Nur 1 Stunde Zeitunterschied
    • Nur 2 Stunden Flugzeit London-Linz
    • Billige Flüge London-Linz/Salzburg (nein…. ihr könnt mich nicht besuchen kommen, lasst mich zuerst mal selber ein wenig ein leben! ;))

    Was mache ich bei Oracle. Mein Titel ist „Principal Sales Consultant“, oder war es „Principal Presales Consultant“. Was tue ich? Ich bin weiterhin im Performance-Sektor tätig, allerdings im Vorverkauf. Ich werde mit bestem Wissen und Gewissen versuchen unseren Kunden/Interessenten unsere Hardware und/oder Software anzudrehen. Im Prinzip ist das Verkaufsargument dabei: garantierte Performance. Mein Kernjob: Datenbank und Exadata Performance Spezialist! Allerdings werde ich auch weiterhin mit Java/JEE und WebLogic zu tun haben, aber dafür gibts andere Spezialisten, mit denen ich zusammen arbeite – ich glaube, da gibts wieder einiges zu lernen! 🙂 Es wurde jedoch einer mit gutem Java/JEE Wissen gesucht und man glaubt es kaum (hierbei Dank an Michi K.), ich konnte auch mit meinem XA Wissen gut punkten – und ich hoffte, dass ich den Schmarrn endlich vergessen kann! 🙁

    Tja, so ist das also: Venzi goes Oracle, Venzi goes London! Der Blog wird natürlich weiterhin aufrecht erhalten, eh keine Frage. Ich hoffe, dass ich noch alle USA Beiträge bis zur Übersiedlung rein bringe, um dann „frisch“ mit London bzw. England zu starten. Aja.. ein Punkt hab ich schon auf der Liste: I will unbedingt mal bei am Ritter Tunier mit machen! 🙂

  • Ex-GoldenSource Österreich Stammtisch

    Während meines Weihnachtsaufenthaltes in Österreich organisierte ich ebenso einen Stammtisch mit meinen Ex-Arbeitskollegen. Viel zu lange habe ich so manch ein Gesicht schon nicht mehr gesehen und es tat gut mal wieder alte Geschichten auf zu frischen, aber auch zu hören, wie es denn allen so seit GoldenSource ergangen ist. Glücklicherweise kann ich behaupten, dass ein jeder nach GoldenSource zumindest genauso glücklich, wenn nicht glücklicher ist. Ein merkwürdigen Phänomen, dass ich immer öfters fest stellen muss. Was allerdings manche doch vermissen – mich eingeschlossen – ist das extrem gute Arbeitsklima, das wir hatten! Unter unseren Reihen durften wir sogar auch einen VIP Gast verzeichnen: Mein Boss kam extra rüber und stattete der Runde einen Besuch ab. Natürlich war nicht der ganze Besuch rein zum Vergnügen. Alles in allem war es wieder ein gepflegter GoldenSource Stammtisch. Nach Hause gegangen wurde erst um 9 Uhr in der Früh, nachdem wir zuerst die Altstadt unsicher gemacht haben und anschließend Rainer D.s Kühlschrank, wie schon so oft zuvor, einmal mehr leer plünderten! 😀 An dieser Stelle vielen Dank nochmals für die erneute Gastfreundschaft – nicht dass du eine Wahl gehabt hättest! 😉

    Die GS Frauenrunde! 🙂

    Dominik beim (offiziellen ?) Handschlag mit meinem Boss

    Die Admins unter sich!

     

     

     

    Und Venzi, wie war der Ex-GoldenSource Stammtisch?

  • Mardi Gras und New Orleans

    Grade eben war noch die schöne Faschingszeit und schon ist es wieder vorbei mit all dem Spass. Fasching ist allerdings nicht nur in Österreich bekannt, sondern auch bei anderen Nationen rund um den Globus. Einer der Bekanntesten ist der Karneval in Rio de Janeiro in Brazilien. In den USA ist es Mardi Gras in New Orleans. Mardi Gras ist französisch für Faschingsdienstag, allerdings beginnen die Festivitäten in New Orleans schon 2 Wochen im Vorhinein. Dabei herrscht in der Stadt Ausnahmezustand. Die Straßen sind gefüllt mit Menschen, die durch die Straßen wandern. Auf bestimmten Routen ziehen die Paraden mit ihren selbstgebauten Wägen durch und verteilen Plastikperlenketten und anderes untern den Massen. Diese Perlenketten spielen eine besondere Rolle und werden eigentlich von jedem getragen. Auch meine Ausbeute war nicht schlecht, aber man braucht nur ein wenig bei der Parade verweilen und schon hat man sie. Im French Quarter streifen die Leute durch die Bourbon Street und trinken den ganzen langen Tag, sowie die ganze lange Nacht. Das Feiern hat kein Ende, ganz New Orleans ist ein Partyzelt. All das erinnert ein bisschen an ein Festival, fehlen nur noch die Livebands und selbst da hab ich eine gefunden. In New Orleans ist es erlaubt Alkohol im Freien zu konsumieren. Damit ist New Orleans eine der sehr wenigen Städte in den USA, in denen das so ist. Die einzige andere Stadt, die ich kenne wo das auch so ist, ist Las Vegas – nicht wirklich überraschend.
    Trotz der vielen Betrunkenen gab es jedoch keinerlei Ausschreitungen. Das lag deutlich an der erhöhten Polizeipräsenz. An jeder anderen Ecke standen Trupps mit mindenstens 4 Mann und berittene Streifen zogen immer wieder durch die Straßen. Zwei Mal wurde ich Zeuge wie beginnende Schlägereien sofort von den Polizisten gestoppt und die Leute verhaftet wurden. Kein Grund zur Sorge also, man kann die Festivitäten ohne Sorgen ausgelassen feiern! Bis zum Aschermittwoch, dann ist Schluss und zwar auf die Sekunde! Während an den Vortagen die Parties bis in die späte Nacht nicht enden, ist es damit am Faschingsdienstag um Mitternacht vorbei. Dann schließt die Polizei sämtliche Lokale und eskortiert alle Besucher aus dem French Quarter hinaus. Wer also einmal das Mari Gras in New Orleans erleben möchte, sollte auf jeden Fall schon am Vortag oder gar am Sonntag anreisen.

    Ich selbst blieb noch eineinhalb weitere Tage um die Stadt selbst auch noch kennen zu lernen. New Orleans befindet sich im Süden der USA im Bundesstaat Louisiana. Bekannt wurde New Orleans in den letzten Jahren durch den Hurrikan Katrina, der leider hunderte von Menschenleben forderte. Damit nicht genug, auch die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko bekamen die Einwohner zu spüren.
    Gegründet wurde die Stadt 1718 von den Franzosen. Ihre Lage am Mississippi Fluss, welcher nicht weit weg dann ins Meer mündet, macht die Stadt bis heute eine wichtige Hafenstadt. Des Weiteren ist New Orleans auch für ihre Küche und den Jazz bekannt. Und nicht zuletzt ist sie die Heimatstadt des New Orleans Saints Football Teams. Katrina hat die Stadt 2005 leider extrem verwüstet und noch heute sind die Spuren davon zu sehen. So sieht man noch jede Menge leerstehende Gebäude, die schön langsam verfallen und Obdachlose, die sich scheinbar mit ihrer Situation abgefunden haben. Auch die Einwohnerzahl leidet noch immer unter der Naturkatastrophe. Waren es vor Katrina noch 450 000 Einwohner so waren es 1 Jahr später nur mehr 220 000 und bis heute sind es nicht mehr als 340 000 Einwohner. Dennoch gib New Orleans das Südstaatengefühl sehr gut wieder. Die Leute sind nett und gelassen, ein jeder chillt vor sich dahin. Wenn man durch die Straßen wandelt, kann man den Jazz hören und die Gelassenheit förmlich in der Luft riechen. Ein ganz krasser Unterschied zum täglichen New York Leben.

    • Gegründet: 1718
    • Bundesstaat: Louisiana
    • Fläche: 907 km2, davon 467 km2 Land
    • Einwohner: 343 829
    • Seehöhe: -2m bis 6m

    City Hall in den Mari Gras Farben

    Das Leben genießen: Sonne, ein Drink und ne Zigarre… was braucht man mehr?

    Das Leben zuviel genossen! 😀 Keine Sorge, er war noch ansprechbar!

    Was für iPhone Applikationen dass es heutzutage schon gibt! 😀

    Wir Österreicher sind scheinbar überall auf der Welt verstreut!

    Das legendäre Mississippi Dampfboot (steamboat)

    Rotes Haus und rote Fenster!

    Meine Perlenketten-Ausbeute

  • Kopenhagen

    Mitte Jänner durfte ich für meine Firma 14 Tage nach Kopenhagen zu einem Kunden. Eigentlich war der Kunde etwas ausserhalb von Kopenhagen, da aber dort keine Hotels waren, musste ich „leider“ in der Stadt bleiben. Es mag vielleicht ein wenig komisch erscheinen, dass ich nach Europa geschickt werde, obwohl ich in den USA sitze, aber die Gründe dafür sind relativ einfach. Zu allererst habe ich wieder Abteilung gewechselt. Mein letzter Abteilungswechsel liegt eigentlich nur ein halbes Jahr zurück, aber dieser erfolgte fast ausschließlich um mehr Gehalt zu bekommen. Meine Aufgaben wären eigentlich jene gewesen, mit denen sie mich damals in die USA gelockt haben: Zu Kunden gehen und Performance und funktionale Probleme lösen. Passiert ist das allerdings nicht allzu oft, da mein alter Boss mich aus mir teilweise unbekannten Gründen nicht zu den Kunden gehen lassen wollte. Naja, jetzt war ich ein halbes Jahr bei der Services-Abteilung, also jene Abteilung die beim Kunden sitzt und dort die kundenspezifischen Dinge erledigt, mit dem selben Hintergedanken um den Jungs dort aus zu helfen, sodass sie sich auf ihre Aufgaben konzentrieren können. Dazu ist es jedoch auch nicht gekommen, da wir ein paar Projekte hatten und noch immer haben die buchstäblich komplett im Dreck stecken. Warum ist ein anderes Thema aber für die Ex-GSler unter den Lesern: Besser is natürlich nicht wordn in den letzten Jahren! 😉 Mit Jahresanfang wurde dann weiter oben in der Entscheidungskette beschlossen ein Team zu bilden mit jenen Aufgaben die eigentlich den meinen der letzten 6 Monaten entsprechen. Tja, und so schnell gehts und ich bin wieder in einer anderen Abteilung. Diese Abteilung existiert und agiert jedoch global, also ist mein Aufgabenbereich nicht mehr nur USA, sondern über die ganze Welt verstreut. Und wie es der Zufall so will, mag der Rest der Welt scheinbar meine indischen Arbeitskollegen (auch) nicht, da jeder von denen ein Visum für so ziemlich ein jedes Land braucht! Was soviel heißt wie dass ich mit meiner E.U. Staatsbürgerschaft den ersten Preis im Europafliegen gewonnen habe. So, lange Einleitung, aber nun zum Wesentlichen!

    Ich schäme mich ja fast es zu sagen, aber ich bin in Europa eigentlich noch nicht recht viel herum gekommen. Das mag vielleicht komisch klingen für jene die wissen, wo ich in den letzten 2 1/2 Jahren mich den überall rum getrieben habe, aber das liegt wohl daran, dass meine Vorstellungen von Urlaub früher ein bisschen anders aus sahen als jetzt. Desto weniger überraschend ist es, dass auch Kopenhagen bzw. Dänemark zu den weißen Flecken auf meiner Landkarte zählte. Nun ja, dem wurde nun Dank meiner Firma Abhilfe verschaffen – und das für mich sogar ziemlich billig. Wer schon mal in Kopenhagen war, weiß wie teuer es eigentlich ist – UNGLAUBLICH! Und ich rede jetzt nicht nur von Alkohol, wofür die skandinavischen Länder ja bekannt sind. Nein, auch das normale Leben, einfach alles etwas teurer. So bekommt man dort ein Stück Pizza beim Bahnhofs-Pizzastand nicht mal mehr unter 7 – 8 Euro und das war das Billigste, was ich entdecken konnte. Einmal Gasthaus gehen kommt gleich mal auf 30 Euro, wenn man eine Mahlzeit und ein Getränk ein nimmt. Ich weiß ja nicht, ob sich die Preise in Österreich drastisch gesteigert haben die letzten 2 Jahre, aber für mich ist das zumindest im Vergleich mit New York teuer.
    Der Lebensunterhalt mag zwar teurer gewesen sein als in Österreich, das Wetter war jedoch wärmer. Am Anfang haben mir viele bei -16 Grad frierende Österreicher nicht geglaubt, als ich ihnen sagte, dass es gerade mal -2 Grad hat und sich die Dänen über diese „Mortskälte“ schon auf regen, auch mich hat es am Anfang verwundert. Immerhin liegt ja Kopenhagen weit nördlicher als London und es sollte dort oben ja saukalt sein, ist es aber nicht. Der Grund dafür ist die Seehöhe von Dänemark. Die beträgt nämlich quasi gar nix! Das Land hat keine Berge und Kopenhagen selbst liegt am Meer. Ergo, nicht so kalt wie man vielleicht vermutet. Nachteil an dem Ganzen: Sie schaffen es auch kaum über 25 Grad im Sommer, was mir Einheimische erzählten. Ein weiterer interessanter Fakt ist die Lage von Kopenhagen. Wer auf der Landkarte nach schaut, sieht dass die dänische Landeshauptstadt eigentlich komplett am östlichen Ende des Staates liegt – erinnert ein bisschen an Wien! Und noch interessanter ist die Tatsache, dass sich ein paar Kilometer entfernt schon das schwedische Festland befindet. Nicht gerade ein strategisch guter Punkt auf der Landkarte um die Landeshauptstadt zu verteidigen, wenn man sich ein paar Hundert Jahre zurück versetzt. Wenn man jedoch in der Geschichte zurück blickt, macht es allerdings sehr wohl Sinn. Dänemark war nicht immer gleich Dänemark was die Größe betrifft. Zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert waren die Dänen auch bekannt als Wikinger. Der Einflussbereich der Wikinger erstreckten sich damals von Norwegen, Schweden und Dänemark bis über Nord-Deutschland, sowie Teile von Frankreich und England – und darüber hinaus. Nach dem Wikinger Zeitalter erstreckte sich Dänemark noch immer über Nord-Deutschland bis hin nach Schweden. Das sollte sich allerdings ändern als Dänemark bei Auseinandersetzungen mit Schweden im 17. Jahrundert unterlag.
    Während Kopenhagen Anfangs nicht die Landeshauptstadt Dänemarks war, wurde sie von Bischof Absalon, damaliger Berater und Heerführer des Königs, wegen des ausgezeichnet natürlich vorhandenen Hafens für die Handelsmänner gegründet. Das spiegelt sich auch im Namen der Stadt wieder: Im Mitteldänischen heißt die Stadt „Køpmannæhafn“, was sich auf „Kaufmannshafen“ übersetzt. Erst später im Jahre 1416 wurde die Stadt schließlich zur Residenz des Königs und somit das Zentrum von Dänemark. Apropos König: Dänemark hat nach wie vor so wie England und Norwegen eine Monarchenfamilie sowie ein Parlament, welches die Staatsführung übernimmt.
    Eine kleine Besonderheit bietet Kopenhagen dann noch, und zwar den Stadtteil Christiania. Dieser Stadtteil war früher ein Gelände für die dänische Marine. Später wurde sie dann vom König an die Bevölkerung gegeben, allerdings war die Gegend eher sumpfig und keiner wollte dort so recht hin. Darauf hin haben sich ein paar Menschen dann doch dort hin verirrt mit der Absicht nicht gefunden zu werden. Heutzutage ist Christiania quasi eine Art Freistaat. Die Dänen scheren sich nicht allzu viel um die Einwohner und umgekehrt. Das ist auch der Grund warum es quasi ein „zweites Amsterdam“ genannt wird, da dort der Marihuanahandel auf blüht.

    So, für alle, die sich vielleicht über die letzten paar eher kurzen Beiträge geärgert haben, sollte dieser Berricht mehr als genug Lesestoff beinhalten, sowie ein wenig europäische Geschichte, das dem einen oder anderen vielleicht noch ab ging. Wer sich wirklich alles durch gelesen hat, möge bitte einen Kommentar hinterlassen, bin gespannt wieviel fleißige und faule Leser ich habe! 🙂 Zum vielen Text gibt es natürlich auch viele, viele Bilder. Aber das solltet ihr eigentlich eh schon von mir gewohnt sein. Kopenhagen gab mir sogar einen Meilenstein im Foto machen. So habe ich während meines Aufenthaltes mein 10 000. Foto mit meiner Canon IXUS 85 IS geschossen! Zum Schluss noch ein paar Fakten über Kopenhagen:

    • Gegründet: 1167
    • Erstes Stadtrecht: 1254
    • Königsresidenz: 1416
    • Einwohner (2011): 539 542
    • Seehöhe: 24m
    • Stadtgliederung: 15 Bezirke

    Kopenhagener Börse

    Die Meerjungfrau – irgendwie ist die das Highlight von Kopenhagen, warum weiß ich leider auch nicht.

    Ui ui, des schaut noch wie vom 2. Weltkrieg aus!

    Mein persönlicher Tourguide Maja, gebürtige Dänin.

    Christiania

    Bischof Absalon, Gründer von Kopenhagen

    Dänisches Parlament

    Rathaus

    Opernhaus

    Das beste (und vermutlich teuerste) Restaurant der Welt: Noma

    Königspalast

    Das gute alte Smörebröd… wer hätte gedacht, dass das eigentlich nur Wurstbrot heißt! 😀